Der bayerische Pfarrer Sebastian Kneipp entwickelte vor etwa 150 Jahren ein ganzheitliches Gesundheitskonzept. Kneipps naturheilkundliche Lehre wird seither von zahlreichen Menschen angewandt und fördert deren Gesundheit. Sebastian Kneipp ist vor allem durch seine Hydrotherapie und Wasseranwendungen bekannt, weshalb er auch der "Wasserdoktor" genannt wird. Zur Kneipp-Lehre gehört jedoch nicht nur das Wasser. Die Naturheilkunde nach Kneipp baut auf fünf Säulen auf:
- Wasser
- Bewegung
- Ernährung
- Pflanzen
- Balance.
Weg zu Naturheilkunde
Wie alles begann
Sebastian Kneipps Wunsch Pfarrer zu werden, entwickelte sich schon als Kind. Das Geld dafür fehlte allerdings und so unterstützte ihn ein Pfarrer aus Bad Grönenbach im Allgäu. Er lehrte ihm Latein und die Kunde der Naturheilpflanzen. Nach seinem Abitur in Dillingen an der Donau erkrankte Kneipp an der oftmals tödlich endenden Tuberkulose. Ein Buch über Wasser von Johann Siegemund Hahn brachte ihn dazu, sich mit unterschiedlichen Heilmethoden auseinanderzusetzen. So begann Kneipp, sich mit eiskalten Bädern und Wassergüssen aus der Donau zu therapieren. Diese Anwendungen verbesserten seine Gesundheit kontinuierlich und heilten ihn schließlich von der so genannten Schwindsucht. Trotz Sebastian Kneipps Krankheit konnte er sein Abitur nachholen und Theologie studieren. Aufgrund seines Alters wurde er von seinen Kommilitonen auch "Papa Kneipp" genannt.
Im heutigen Kneippkurort Bad Wörishofen entstanden immer mehr Häuser, die Kneipps Lehre unterrichteten. Auch wurden immer mehr Kneipp-Vereine auf der ganzen Welt gegründet und Pfarrer Sebastian Kneipp wurde zur drittberühmtesten Person nach dem US-Präsidenten Grover Cleveland und Fürst Bismarck gekürt. Er war regelmäßig beim Papst und bei anderen Berühmtheiten der damaligen Zeit. Doch Kneipp war immer bodenständig, nahm kein Geld für seine Anwendungen und handelte aus vollem Herzen, um möglichst vielen Menschen die Kraft und Heilung aus Ihrem Inneren zu zeigen und zu aktivieren.
1897 starb Pfarrer Sebastian Kneipp an Krebs.